Durch die Legalisierung ist der Bezug von Hanf-Stecklingen und anderem Vermehrungsmaterial aus unseren Nachbarländern möglich geworden – Länder wie beispielsweise Österreich, wo der Handel mit Cannabis-Vermehrungsmaterial wie Klonen bzw. Stecklingen bereits länger legal ist. Die Preise dieser Anbieter für einen Steckling bewegen sich zwischen 8€ und 15€, zumindest bei Abnahmemengen die ein legal operierender deutscher Privatanbauer benötigt.
Hanf bzw Cannabis kann von verschiedenen Krankheiten befallen werden, die man natürlich alle nicht im eigenen Grow haben will. Beispielsweise Tabakmosaikvirus, Mehltau oder latenter Hopfenviroid (ab hier: HLVd). Einige davon lassen sich relativ gut durch einfache Hygienemassnahmen, Umweltkontrolle und ein scharfes Auge erkennen oder vermeiden – beispielsweise Pilzkrankheiten wie echter Mehltau. Schädlinge kann man durch Nützlinge oder Insektizide in Schach halten, wobei Hanf bzw. Cannabis als Lebensmittel zu betrachten ist und Mittel entsprechend vorsichtig gewählt werden sollten.
Andere lassen sich schwieriger erkennen; Viren und Bakterien sind aufgrund ihrer Größe unmöglich mit dem blossen Auge zu erkennen. Selbst eine infizierte Pflanze muss nicht sofort erkennbare Symptome zeigen – bringt aber trotzdem die Gefahr einer Ansteckung mit sich, und gefährdet sowohl den Grow als auch eventuell vorhandene Genetik wie Mutterpflanzen.
Es gibt Tests, aber diese kosten natürlich Geld – natürlich kann man diese Kosten wieder auf den Produktpreis umlegen; aber tun Händler das? Wird getestet, falls ja – wie oft, worauf genau?
Wir beschlossen, einfach mal nachzufragen, und schrieben insgesamt 10 Händler an – die Ergebnisse waren dabei sehr unterschiedlich. Einige Händler antworteten gar nicht, ein Händler antwortete zuerst – wollte dann aber nachdrücklich nicht mehr Teil dieses Vergleichs sein. Wir finden das sehr schade, respektieren das aber – uns geht es um Transparenz für Grower, nicht darum jemand blosszustellen.
Andere Händler konnten uns unsere Fragen nicht beantworten, weil sie ihre Stecklinge nur zukaufen und über die Produktionsbedingungen nicht informiert sind.
Ein Händler gab an, seine Pflanzen seien – und hier zitieren wir wörtlich: „aus genetisch einwandfreien Stecklingen gezogen die resistent gegen Krankheiten sind“. Weiterhin würden die dort beschäftigten erfahrenen Hanfgärtner jede Abnormalität sofort erkennen und handeln. Letzteres wollen wir nicht anzweifeln, Ersteres jedoch durchaus.
Letztendlich kristallisierten sich zwei Händler heraus, deren Antworten bzw. Konzepte uns überzeugten.
Krumme Gurken testet Mutterpflanzen alle 3 Monate auf 5 verschiedene Viren, darunter HLVd und Tabakmosaikvirus. Schädlinge werden mit einer Kombination aus diversen Insektiziden und Nützlingen der Firma „BioHelp“ bekämpft. Gegen Pilzkrankheiten desinfiziert man vorbeugend mit Purolyt, weiterhin setzt man auf Kontrolle der Umweltbedingungen durch eine Klimaanlage mit Luftreinigung, Entfeuchtung und Ionisation (Ozon). Krumme Gurken war bzw. ist auch der einzige Teilnehmer unseres Vergleichs, der einen EU-Pflanzenpass bereitstellt.
https://www.plants4friends.com
Plants4Friends setzt auf den Austausch der Mutterpflanzen spätestens alle 8 Monate, da nach ihren Erfahrungen das Risiko für Virusinfektionen mit zunehmendem Alter steigt. Die Schädlingsbekämpfung im Zuchtbereich erfolgt durch Nützlinge der Firma „BioHelp“. Weiterhin setzt man auf Kontrolle der Umweltbedingungen via Klimaanlage und setzt UV-Licht sowie Ozon ein.
ACHTUNG: plants4friends hat unserer Gemeinschaft freundlicherweise Sonderkonditionen für Bestellungen angeboten; auf unsere Bewertung Berichterstattung hatte dies natürlich keinen Einfluss. Den Rabattcode für Plants4Friends findet ihr bei uns im Chat!